Was mich auf Touren begleitet
Auf so einem Faltrad muss man ja richtig strampeln, um vorwärts zu kommen… Die kleinen Räder sind total unkomfortabel. Und generell: Man kann ja auch kaum was mitnehmen. Echt jetzt? Ich gehöre zu der Kategorie Mensch, die es selbst auf dem Faltrad schaffen, für eine Radreise viel zu viel Zeugs einzupacken, um am Ende einer Reise festzustellen, dass mehr als die Hälfte der eingepackten Gegenstände nur genutzt wurden, um die Taschen zu füllen und das Fahrrad zu beschweren.
Bei meiner Radreise an den Bodensee habe ich es mit winzigen Ausnahmen geschafft, nur das mitzunehmen, was ich wirklich brauchte. Grund genug, darüber zu schreiben - was ich hiermit mache. Los geht’s.
Taschen
Auf der Radtour an den Bodensee kamen zwei Ortlieb Packtaschen zum Einsatz. Die großen blauen Taschen sind robust und wasserdicht und sind mit einem Handgriff am Gepäckträger befestigt – und diesem auch wieder entnommen. Durch den Rollverschluss sind die Taschen äußerst flexibel, was den Füllgrad angeht. Am Lenker kam noch eine kleine Tern-Tasche zum Einsatz, in der alles verstaut war, was schnell griffbereit sein musste. Dazu zählten Handy, Solar-Leuchte, Öl sowie Stecker und Kabel.
Das Eingemachte - also die Ausrüstung
Und nun ans Eingemachte – was war in den Packtaschen?
Was die Packtaschen angeht, bin ich immer versucht, ein System einzuhalten, damit
a) ich alles wiederfinde, wenn ich etwas suche und
b) das Fahrrad beidseitig gleichmäßig beladen ist und nicht umfällt, wenn ich es irgendwo abstelle.
Dieses System und diese Ordnung half mir zudem morgens, die Dinge schnell an die richtigen Stellen zu stopfen, denn: was einmal in die Taschen passte, muss auch ein zweites Mal passen.
Da ich mit Zelt reiste, war die rechte Gepäckträgertasche jene für die Ausrüstungsgegenstände. Konkret waren das:
- mein Zweimann-Zelt,
- Waschtasche,
- Handtuch,
- Sonnencreme und
- mein Feldbett.
Moment mal, stand da gerade Feldbett? Ja, Feldbett. Ich bin mittlerweile in einem Alter, in dem ich nicht mehr so gerne auf dünnen Isomatten nächtige. Drum hat sich irgendwann das Feldbett von Thermarest bei mir eingefunden. Das Bett ist bequem, ultraklein (für ein Bett) und mit knapp unter 1,4 kg vergleichsweise leicht. Als Zelt begleitet mich ein Micra II von Salewa. Einfach im Aufbau, handlich verpackt und mit 2,5 kg ebenfalls vergleichsweise leicht.
Die linke Gepäckträgertasche war die für Klamotten und Komfortzeugs. Somit fanden sich darin:
- Pullover, T-Shirts (2 Stück),
- 1 Jacke mit abtrennbaren Ärmeln,
- 1 Softshell-Jacke,
- Ein nässeabweisender Sack für die gebrauchte Unterwäsche,
- Kopfkissen (ich werde alt) und
- Schlafsack
Die Sachen haben für den späten Sommer / frühen Herbst vollkommen ausgereicht. Spezielle Schuhe hatte ich nicht dabei. Seit Frühjahr trage ich nur noch Barfußschuhe und bin mit jenen auch meine Tour gefahren. Die Schuhe haben den Vorteil, dass sie leicht sind (man kann also notfalls noch ein zweites Paar mitnehmen, wenn Bedarf besteht). Weiterhin können sie einfach gewaschen werden und trocknen relativ schnell. Die Schnelltrockeneigenschaft zahlt sich auch bei Feuchtfahrten aus.
Der Schlafsack ist ein Drei-Jahreszeiten-Daunenschlafsack von Vaude. Er wiegt knapp 1,2 kg, macht sich dank Kompressionssack schön klein und ist für mich ausreichend kuschelig - auch wenn es draußen mal etwas ungemütlich ist. Generell sind einige der Klamotten, die ich während einer Tour am Körper habe von Vaude. Die Sachen passen mir perfekt (das ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich). Was aber noch wichtiger für mich ist: beim Design der Klamotten machen sich Menschen Gedanken: die dünne Jacke hat abnehmbare Ärmel. Diese Funktion nutze ich gern am Morgen, wenn es noch etwas kühler ist. Die Arme müssen bei mir nicht warm sein, wohl aber der Oberkörper. Ähnlich ist es mit der Hose. Abnehmbare Beinteile machen die Hosen im Handumdrehen zur kurzen Hose – und andersherum. So könnte ich jetzt noch ein bisschen weiterschreiben, aber genug der Worte.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder, wie Zelt, Liege und Schlafsack in „Action“ aussehen:
Hinweis: Ich nenne in diesem Artikel einige Produkte mit konkretem Markennamen. Diese Gegenstände sind alle in meinem Besitz und von mir eigenhändig gekauft. Keiner der Hersteller weiß, dass ich darüber schreibe – dementsprechend zahlt dafür auch kein Hersteller. Ich schreibe über die Produkte, damit ihr Euch ein Bild machen könnt, was so alles auf (m)ein Faltrad passt und was mir das Leben auf und mit dem Rad so komfortabel wie möglich gestaltet.
Hallo,
AntwortenLöschenhast du den Standard Gepäckträger von Tern und wie hast du den eingestellt? Kommst du da nicht beim treten dran wenn die großen Taschen hinten hängen? Ich fahre selber ein Vektron P9 (geplant als Bürorad nun mein Tourenrad). Aktuell habe ich die kleinen Sport Roller Plus. Nur planen wir ein paar kleinere Touren (3-4 Tage) und da kommt natürlich das Thema Gepäck auf. Will auch nicht einfach bestellen und wieder alles zurückschicken.
grüße
Erdal
Hallo Erdal,
LöschenDanke dir für Deinen Kommentar. Der Gepäckträger am Verge ist der Standard Träger. Verbaut ist an dem Rad das Tern Cargo Rack (https://www.ternbicycles.com/de/accessories/471/cargo-rack).
Ich habe mit den Taschen kein Problem und stoße mit den Füßen nicht dagegen. Der Träger hat ausreichend Möglichkeiten zum Einstellen und Anpassen. Ich habe ihn etwas höher gestellt und weiter nach hinten gekippt sowie die Taschen so eingestellt, dass sie so weit wie möglich hinten hängen.
Viele Grüße, Stefan
Danke für die Antwort. Ich habe am Vektron den gleichen Träger. Ich denke ich werde den einmal etwas höher setzen. Von ISY gibt es eine schöne Tasche für den Raum darunter. So etwas währe bei mir ideal für das Ladegerät und ggf. Werkzeug für die längeren Touren. Ich denke den Rest bzgl. Strom muss man dann halt einfach planen. So hätte ich den Platz gut ausgenutzt und die großen Packtaschen frei für den Rest.
Löschengrüße
Erdal