Tiny Home Office
Home Office - bleibt da noch Platz für Privates?
Home Office im Tiny House? Ein Widerspruch? Oder geht das doch?
Dank der Großereignisse der hinter uns liegenden Monate konnte ich eine intensive Verbindung mit meinem Haus eingehen. Ich habe nicht nur deutlich mehr Zeit im Home Office verbracht, nein ich habe in den letzten 12 Monaten auch deutlich mehr Zeit im Tiny House verbracht als je zuvor. Immer noch keine 100%, aber mit etwa 60 bis 70% meiner Zeit recht viel. Für jeden der es hier erst liest: ich habe eine Partnerin, die mit ihrem Kind in einer Wohnung lebt und ich verbringe sehr gern Zeit mit den beiden. Folglich kann ich in den Zeiten nicht im Haus sein, es sei denn, die beiden lieben Menschen besuchen mich. Gleichwohl ist das Häuschen mein persönlicher Rückzugsort und ich habe diesen Luxus in Zeiten von Corona sehr sehr zu schätzen gelernt. Mein Mitgefühl ist bei all jenen, die mit mehreren Personen auf kleinem Wohnraum leben müssen, kein grün um sich haben und somit vielleicht extremen Stresssituationen ausgesetzt sind. Ich bin sehr gespannt, welche Spuren die Pandemie in unserer Gesellschaft hinterlässt. Aber ich schweife ab. Zurück zum Home Office.
Mein Arbeitgeber hat innerhalb weniger Tage beinahe vollständig auf die Heimarbeit umgestellt. War es zu Beginn etwas holprig, so hat sich der Alltag im heimischen Büro beinahe zum Normalzustand etabliert. Und das geht auf dem kleinen Raum erstaunlich gut. Zum einen ist es eine organisatorische Sache: feste Bildschirmzeiten, feste Pausenzeiten und vor allem einen definierten Feierabend helfen hier. Darüber wurde bestimmt schon viel geschrieben. Das klappt bei mir extrem gut und ich habe mich auch damit abgefunden, die Kollegen teilweise nur über den Bildschirm zu sehen. Ich freue mich natürlich, wenn die Zeiten wieder anders werden und ich meine Kollegen wieder im Büro sehe, denn Nähe ist durch nichts zu ersetzen. Dennoch werde ich Fan des hybriden Arbeitens bleiben. Auch das ist wieder eine absolute Luxus-Situation, derer ich mir vollkommen bewusst und für die ich vor allem extrem dankbar bin. Gleichwohl finde ich den Gedanken sehr charmant, nur noch ins Büro zu müssen, wenn es wirklich erforderlich ist und alle anderen Tätigkeiten eben von zu Hause (oder wo auch immer zu erledigen). Und dieses Erledigen erfolgt im Tiny House mittlerweile auf verschiedenen Ebenen:
- Sitzend am Wandklapptisch
- Sitzend am freistehenden Tisch (klappbares Gestell mit aufgelegter Tischplatte)
- Sitzend auf dem Sofa mit Laptop-Kissen
- Stehend am Wandklapptisch
- Stehend am freistehenden Tisch
- Auf der Terrasse sitzend
- Im Outdoor-Bett sitzend
ch gehe mal fest davon aus, dass einige Menschen mit größeren Unterkünften ähnliche Aufzählungen liefern können. Für den kleinen Raum, den ich bewohne und selbst für die mit 80qm nicht gerade riesige Parzelle ist das eine ganz beachtliche Menge an Möglichkeiten. Dabei habe ich das Sitzen im Sessel noch gar nicht mit aufgeführt. Nun könnte man denken: schön, dass der so viele Möglichkeiten hat, aber man nutzt ja sowieso meist nur eine?
Es kristallisieren sich Lieblinge heraus, das ist richtig. Meine aktuellen Favoriten sind das Sitzen am Wandklapptisch und das Stehen am freistehenden Tisch. Das Stehpult ist übrigens ein zerlegbarer Tischaufsatz aus Holz. Finde ich persönlich mega. Dennoch stelle ich fest, dass ich die anderen Möglichkeiten immer mal wieder nutze. Allein, diese Möglichkeiten zu haben, gibt mir ein ganz deutliches Gefühl davon, dass es sich nicht um einen beengten Raum handelt. Es ist eben ein kleiner dafür aber hochflexibler Raum. Die Mehrfachnutzung der Fläche macht den Raum zu dem, was er ist. Wo eben noch der Tisch mit Stehpult stand, wird gleich das Bett ausgezogen. Wenn am Wandklapptisch gearbeitet wird, kann am freistehenden Tisch im Raum gegessen werden. Ich könnt damit jetzt noch ein bisschen weiter machen. Quintessenz ist jedoch, dass das Haus für mich zu jeder Tageszeit alle Möglichkeiten bereithält, die ich aktuell in meinem Leben brauche. Und damit ist es für den Moment perfekt.
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