Smart (Wohnwagen) Home
Ich könnte dem Artikel auch den Titel "Ein nicht ganz fairer Technikvergleich" geben, aber ich will nicht unbedingt vergleichen sondern eher meine Erfahrungen teilen. Und zwar die Erfahrungen, die ich meinem Smart Home im Tiny House gesammelt habe und welche davon ich in das Abenteuer Wintercamping mit dem Beachy mitgenommen habe.
Als technikbegeisterter Mensch habe ich mich schon früh für die Idee eines Smart Tiny Homes interessiert. Der begrenzte Raum und die Notwendigkeit, Funktionalität und Komfort zu maximieren, sind das perfekte Einsatzgebiet einer solchen Technologie. Meine Erfahrungen der letzten Jahre haben mir gezeigt, wie nützlich ein Smart Home sein kann. Gleichzeitig habe ich den Blick darauf, wo es sinnvoll ist, auf Einfachheit zu setzen – nämlich in meinem Wohnwagen, der den Winter im Bergischen Land verbringt.
Das Smart Home im Tiny House
In meinem Tiny House habe ich ein Smart Home System auf Basis von Home Assistant implementiert, das ich mit Apple HomeKit gekoppelt habe. Dadurch kann ich die für mich wesentlichen Funktionen des Systems auch bequem per Siri steuern. Die Integration umfasst folgende Geräte und Funktionen:
Klimaanlage: Automatische Steuerung der Temperatur in Abhängigkeit meiner Anwesenheit und der Außentemperatur.
Steckdosen und Lampen: Smarte Steckdosen und Lampen, die Szenarien, Sprachbefehlen und Zeitplänen folgen.
Geofencing: Die Home Assistant App erkennt, ob ich zu Hause bin oder nicht, und passt Funktionen wie die Temperaturregelung oder das Licht entsprechend an.
Dämmerungsszenen: Sobald es abends dunkel wird und ich mich dem Haus nähere, schalten sich die Lichter innen und außen automatisch ein.
Smartes Türschloss: Wenn ich da bin, öffnet sich die Tür von selbst.
Das Ergebnis ist nach mehren Feinschliffen ein System, das Komfort und Effizienz verbindet. Beispielsweise senkt sich die Innenraumtemperatur nach zwei Stunden Abwesenheit automatisch ab und die Klimaanlage kann sich in Abhängigkeit der Außentemperatur auch ganz abschalten. Diese Automatisierungen erleichtern meinen Alltag ungemein.
Zurück zu den Wurzeln: Der Wohnwagen im Winterquartier
Während ich für mein Tiny House den Komfort eines vollständigen Smart Home Systems genieße, habe ich mich bei meinem Wohnwagen bewusst für eine weniger komplexe Lösung entschieden. Der Wohnwagen steht über den Winter im Bergischen Land und ich hatte den Wunsch, ihn auch aus der Ferne überwachen zu können. Allerdings scheute ich den Aufwand einer hochintegrierten Lösung. Somit ist der Beachy lediglich mit ein paar smarten Grundfunktionen ausgestattet:
LTE Router: Dieser stellt die Verbindung zum Internet her, damit ich den Wohnwagen aus der Ferne überwachen kann.
Temperaturüberwachung: Ein Sensor von Netatmo informiert mich über die Innenraumtemperatur, um sicherzustellen, dass alles im grünen Bereich bleibt.
Smarte Steckdosen: Zwei smarte Steckdosen dienen eher der Überwachung des Stromverbrauchs, können aber auch aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden.
Eine der Steckdosen ist mit meinem Ecomat 2000 Heizlüfter verbunden, der manuell auf Frostschutz eingestellt wird, bevor ich den Wohnwagen verlasse. Anders als im Tiny House muss ich daran "manuell" denken, bevor ich den Wohnwagen verlasse. Sollte ich es jedoch einmal vergessen, so kann ich die Steckdose per Handy bequem abschalten. Das ist hinreichend unkompliziert und effizient. Dennoch sind die wesentlichen Informationen des Wohnwagens in meiner Home Assistant Dashboard des Tiny Houses integriert:
Learnings: Was wirklich zählt
Die Unterschiede zwischen meinem Tiny House und dem Wohnwagen haben mir gezeigt, worauf es bei Smart Home Lösungen ankommt.
Relevanz vor Komfort: Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch notwendig. Während ich im Tiny House Szenen und Automatisierungen genieße, reicht für mich im Wohnwagen eine grundlegende Überwachung vollkommen aus.
Einfachheit bewahren: Gerade im Wohnwagen vermeide ich bewusst unnötige Komplexität. Denn darum geht es mir beim Camping: Back to the roots. Eine manuelle Einstellung des Heizlüfters mag weniger komfortabel sein, ist aber zuverlässig und reduziert potenzielle Fehlerquellen.
Flexibilität ist der Schlüssel: Ein gut geplantes System sollte sowohl einfache als auch komplexe Szenarien abdecken können. Für mich bedeutet das: volle Automation, wo sie nützlich ist, und bewusste Reduktion, wo sie nicht gebraucht wird.
Lernen durch Erfahrung: Die Balance zwischen Komfort und Funktionalität finde ich nicht durch Theorie, sondern durch Ausprobieren. Es ist wichtig, sich der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und sich darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
Fazit
Ein Smart Home kann das Leben unglaublich erleichtern – besonders in meinem Tiny House, wo Raum und Ressourcen optimal genutzt werden müssen. Doch in Situationen wie im Wohnwagen zeigt sich, dass Einfachheit manchmal die beste Lösung ist. Für mich war es eine wertvolle Erkenntnis, die Balance zwischen Komfort und Komplexität zu finden.
Egal, ob hochautomatisiert oder minimalistisch – die wichtigste Lektion ist: Ein Smart Home sollte immer dein Leben einfacher machen, nicht komplizierter.
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